Überall Lügen und vorgespielte Freundlichkeit.
Goldene Karten, die angenehm in der Sonne funkeln, während wir am Strand liegen – das hat schon was.
Und trotz meiner feuchten Hände (vom Schwimmen, nicht, weil ich so aufgeregt bin) halten die Karten einiges aus.
Ja, ein bisschen aufregend ist dieses Spiel ja doch – ist ja Gold in allen Brettspielen heiß begehrt.
Nur zu gut, dass ich ein geborener Halunke bin und mir keiner trauen kann. Das ideale Spiel für mich.
In Spicy versuchen wir einerseits, wie in den meisten Kartenspielen, unsere Handkarten los zu werden und andererseits den Schwindel zu enttarnen, den unsere gerissenen Mitspieler mit uns treiben.
Denn in Spicy versuchen unsere Mitspieler uns bei jeder Gelegenheit übers Ohr zu hauen und uns Karten glaubhaft zu machen, die sie gar nicht haben.
Jeder Spieler hat zu Anfang 6 Handkarten. Die meisten Karten bestehen aus einer Zahl zwischen 1 und 10 und einem Gewürz – Chili, Pfeffer oder Wasabi.
Der Startspieler legt nun verdeckt ein beliebiges Gewürz mit einer Zahl zwischen 1 und 3 in die Tischmitte aus. Der nächste Spieler muss jetzt dasselbe Gewürz mit einer höheren Zahl, als die vorher gespielte, verdeckt auf dieses legen. Das geht reihum so weiter. Wurde eine 10 angesagt, muss der nächste Spieler wieder eine 1-3 desselben Gewürzes ausspielen, usw..
Zu beachten ist hier natürlich, dass alle Karten verdeckt ausgespielt werden – man also die Karten nicht sieht. So kann es sein, dass manche Spieler, hinterlistig, wie sie sind, ein wenig zu lügen beginnen, um ihrem Kartenglück auf die Sprünge zu helfen.
Hat ein anderer Spieler das Gefühl, dass man übers Ohr gehauen wird, kann dieser mit seiner Hand auf die zuletzt gelegte Karte schlagen (man darf seine Hand auch ganz behutsam drauflegen), und das eben gesagte anzweifeln.
Nur muss man hier mit den Anschuldigungen schon genau sein. Denn, dieser Spieler muss genau sagen, ob er das Gewürz, oder die Zahl anzweifelt.
Spezialkarten, die jede Zahl zwischen 1 und 10 annehmen können, aber kein Gewürz haben und Karten die jedes Gewürz sein können, aber dafür keine Zahl haben, erschweren zusätzlich das enttarnen einen Lüge.
Ist der Spieler, der die Karte ausgespielt hat, zurecht beschuldigt worden, muss dieser 2 Karten vom Talon ziehen und seine Handkarten hinzufügen. Der Spieler, der den Schwindel aufgedeckt hat, bekommt alle ausgespielten Karten und legt sie vor sich. Diese Karten sind am Spielende Gutpunkte.
Wurde ein Spieler zu Unrecht beschuldigt, ist es genau andersrum.
Danach beginnt eine neue Runde, und der Spieler, der zwei Karten seinen Handkarten hinzufügen musste, beginnt eine neue Runde.
Das ganze Spiel geht reihum so weiter, bis eine „Spielende-Karte“ im Talon aufgedeckt wurde, ein Spieler zweimal alle Handkarten im Spiel loswurde, und somit zwei der drei +10 Bonuskarten erhalten hat oder wenn alle drei +10 Bonuskarten aufgebraucht sind. Der Spieler, der am meisten Karten vor sich sammeln konnte, minus der Anzahl der Handkarten, hat das Spiel gewonnen.
Als ich die Anleitung gelesen habe, hat mich das Ganze nicht vom Hocker geworfen. Erst als wir Spicy in verschiedenen Gruppen gespielt haben, haben wir diese kleine Perle des Jahres 2020 erkannt. Ein Spiel, das man immer als kurzen Absacker spielen kann und will – mit einem enormen Wiederspielreiz.
Spieleranzahl: 2-6 | Spieldauer: 15-20 Minuten | Regeln: 2,5/10 | Komplexität: 2/10 | Alter: ab 10
Pro
- Kurzweilig
- Hoher Wiederspielreiz für Jung und Alt
- Tolle, goldene Karten.
Contra
Fast zu schnell vorbei.
Spicy
80%
Fazit: Ein kleines aber feines Bluffspiel, das mehr Spaß macht, als man es zunächst vermuten lässt. Die goldenen Karten werten Spicy auch optisch auf.
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