Die Suche nach Planet X Rezension

Suche im tiefen Schwarz

Als ich begonnen habe, die Anleitung von „Die Suche nach Planet X“ zu lesen, habe ich bemerkt, dass meine Schulzeit und das Durcharbeiten von Schulbüchern schon einige Zeit her sind. Anfangs liest sich die Anleitung nämlich wie eine kleine Wissenschaftsbroschüre über das Weltall. Daher war ich nur mäßig begeistert weiterzulesen. Aber das Spiel war teuer – ungespielt verkaufen geht nicht – also einfach weiterlesen. Mit den nächsten Seiten ergab dann alles immer mehr Sinn, je mehr ich darüber grübelte, bis wir dann alles soweit verstanden haben.
Losgespielt – und was soll ich sagen: Schlussendlich machte die Suche nach Planet X sogar Spaß und war sogar einfacher als gedacht. Grübelspaß der Extraklasse!

Worum geht es in „Die Suche nach Planet X“?

In „Die Suche nach Planet X“ machen wir uns auf die Suche nach einem bisher noch unentdeckten Planeten. Mithilfe von Hinweisen und Informationen zu Gegebenheiten versucht jeder Spieler, so schnell es geht, diesen Planet X zu lokalisieren und dessen Nachbarsektoren zu erforschen. Dabei ist das aber nicht unser einziges Ziel, denn auch andere Himmelskörper wollen entdeckt und richtig zugeordnet werden. Denn für all das gibt es in diesem Logikspiel Siegpunkte.

Die Suche nach Planet X ist ein App-gesteuertes Spiel. In der Mitte des Tisches liegt ein Spielbrett mit im Kreis angeordneten Sektoren, die aufsteigend durchnummeriert sind. Wiederum in der Mitte des Brettes befindet sich eine Drehscheibe, die jeweils die Hälfte dieser Sektoren teilweise verdeckt. Die nicht verdeckte Seite ist der Bereich, in dem wir forschen und entdecken können.
Vor uns liegt ein Zettel, auf dem wir unsere Notizen machen können. Ebenfalls befindet sich hier eigentlich der Kern des Spiels. Nämlich wieder eine Karte der Sektoren mit allen möglichen Objekten, die in jedem Sektor vorkommen kann. Das sind Asteroiden, Kometen, Gaswolken, Zwergplaneten sowie natürlich Planet X. Auch gibt es die Möglichkeit, dass der Sektor überhaupt einfach leer ist. Im Laufe des Spiels setze ich hier Markierungen, streiche Objekte durch oder kringle diese ein, wenn ich mir sicher bin, dass sich dort ein bestimmtes Objekt befindet.

Unser Ziel ist es, wie gesagt, herauszufinden, welches Objekt sich in welchem Sektor befindet und damit Planet X ausfindig zu machen.
Dafür gibt uns die App anfangs – jedem geheim – ein paar Informationen. Zum Beispiel, dass sich in Sektor 3,5 und 8 keine Gaswolke befindet. In Sektor 12 und 1 ist kein Komet vorhanden usw..
Auch gibt es generelle Gegebenheiten, die für alle Spieler gleich sind. So befindet sich ein Asteroid immer neben mindestens einem weiteren. Gaswolken sind immer neben mindestens einem leeren Sektor und Planet X befindet sich nicht neben einem Zwergplaneten. Auch wissen wir die Anzahl, wie viele der jeweiligen Objekte in den Sektoren vorhanden sind.

Mit all diesen Informationen (und noch mehr) starte ich meine Suche.
Nun habe ich die Möglichkeit, verschiedene Aktionen zu machen. Doch jede dieser Aktionen kostet Zeit. Und damit gilt es schonend umzugehen, denn in „Die Suche nach Planet X“ ist immer der an der Reihe, der im (Zeit-)Kreis am weitesten hinten liegt. Kostet also etwas 5 Zeiteinheiten, muss ich 5 Felder auf dem Kreis vorrücken. Nun hat der letzte Spieler eventuell mehrere Züge hintereinander, je nachdem wie viel Zeiteinheiten dieser ausgibt und er danach immer noch der letzte Spieler ist.

Als Aktionen stehen uns verschiedene Möglichkeiten offen. Wir können einen Bereich, der auf der Tagseite liegt, „durchmustern“. Dazu wähle ich einen Bereich von Sektoren und frage, ob sich in diesem Bereich ein bestimmtes Objekt befindet. Die Aktion „Durchmustern“ wähle ich also nun in der App, stelle die Sektoren ein und wähle, wonach ich suche. All diese Informationen teile ich auch meinen Mitspielern mit. Die App gibt mir dann – und nur mir – aus, wie viele der Objekte sich in den genannten Sektoren befinden. Zum Beispiel, dass sich in Sektor 3-8 zwei Asteroiden befinden. Das notiere ich mir sogleich geheim hinter meinem Sichtschirm auf meinem Zettel. Je größer der gewählte Sektor, umso weniger Zeit verbraucht meine Suche.

Eine weitere wichtige Aktion, die Forschung, gibt mir Informationen zu bestimmten Himmelskörpern. Hier erhalte ich dann von der App eine geheime Information. Zum Beispiel, dass sich in diesem Spiel Kometen stets neben Gaswolken aufhalten. 
Eine weitere Aktion ist natürlich auch zu versuchen, den Planet X richtig zu lokalisieren und die Objekte der Nachbarsektoren zu benennen.

Gelingt dies einem Spieler, haben die anderen Spieler, die noch in der Zeitleiste weiter zurückliegen, ebenfalls einen Tipp abzugeben, um auch Siegpunkte zu erhalten. Auch könnten diese noch eine Theorie aufstellen.

Im Laufe der Partie und bei Spielende besteht immer wieder die Möglichkeit, dass die Spieler Theorien zu den Objekten in den jeweiligen Sektoren aufstellen. Dazu wählt man verdeckt einen oder zwei Marker, auf dem auf der Rückseite ein Himmelsobjekt ist und legt diesen in einen Sektor, in dem man glaubt, dass sich dort das Objekt befindet.

Nach einigen Runden werden diese dann aufgedeckt und in einer Peer Review überprüft. Stimmt die zuvor aufgestellte Theorie, erhält man bei Spielende Siegpunkte. Ab jetzt ist diese Information auch für alle anderen Spieler offen – jeder weiß nun, dass sich in diesem Sektor dieser Himmelskörper befindet oder eben nicht.

Nachdem das Spielende eingeleitet wurde und alle noch Tipps abgegeben habe, gibt es Siegpunkte. 

Der Spieler, der zuerst Planet X richtig entdeckt hat, erhält 10 Siegpunkte. Die, die später dran waren, erhalten weniger. Auch gibt es Siegpunkte für jede richtige Theorie, die man aufgestellt hat. So sind zum Beispiel richtig bestimmte Zwergplaneten 4 Siegpunkte wert. Kometen 3 usw.

Wer nun die meisten Siegpunkte hat, gewinnt.

Fazit

Die Suche nach Planet X ist zwar eine kniffelige Angelegenheit, macht aber ungeheuren Spaß, wenn man durch logisches Nachdenken die Himmelsobjekte richtig zuordnen kann. Diese Art von Spielen muss man aber auch mögen – jeder Spieler grübelt still vor sich hin, hört kurz hin, was die anderen für eine Aktion gemacht haben, nutzen die Information und grübeln weiter. Das kann durchaus Spaß machen. Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass langsamere Knobler gegen Knobler, die einfach etwas analytischer denken und somit etwas schneller mit dem Kombinieren sind, in diesem Spiel immer wieder verlieren werden – so ähnlich wie in Reaktionsspielen – da gewinnen auch meistens dieselben. Aber so ist es ja eh in vielen Spielen.

Das Design von „Die Suche nach Planet X“ ist gelungen und ist stimmig zum Thema.

Einzig die App macht mir etwas Kopfzerbrechen. Diese funktioniert zwar sehr gut, aber wie lange wird diese unterstützt? Für immer wohl kaum. So ist das Spiel vielleicht in vielen Jahren nicht mehr spielbar, obwohl dieser Knobelspaß sicher ein Dauerbrenner ist. 
Derzeit ist das aber hoffentlich noch lange kein Thema und so erfreuen wir uns weiter an „Die Suche nach Planet X“

Super

Nicht so cool

Wertung: Die Suche nach Planet X

89%

Kurzfazit: Wer Lust hat mal wieder seine Gehirnzellen im Wettstreit mit den Mitspielern zu nutzen, dem wird „Die Suche nach Planet X“ genauso gut gefallen, wie mir. Es macht einfach Spaß, die verschiedenen Objekte zu entdecken und zuzuordnen. Das einzige Manko ist für mich die benötigte App. Diese ist zwar sehr gut, aber im Hinterkopf bleibt die Angst, dass diese irgendwann nicht mehr unterstützt wird.

Spielidee und Umsetzung
90%
Spielmaterial / Design
89%
Spielspaß
85%
Dauerbrenner
92%

Spielinformationen

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