Altbekanntes in neuem Gewand
Das nächste Plättchenlegespiel das in meinem Spieleregal landet. Bald verliere ich den Überblick über die marginalen Unterschiede der einzelnen Spiele. Denn wer Spiele wie Calico (vom selben Verlag), Tiny Towns oder auch Kingdom Builder (Spiel des Jahres 2012) schon einmal gespielt hat, weiß in etwa, welches Spielgefühl ihn bei Cascadia – Im Herzen der Natur erwartet.
Heißt das, dass es nicht nötig ist auch noch Cascadia sein Eigen zu nennen, es zu lieben und es zu ehren, wenn man eines der anderen Spiele besitzt?
Nicht ganz. Denn Cascadia macht in meinen Augen sehr viel richtig.
Worum geht es in Cascadia?
In Cascadia baut jeder Spieler vor sich eine Landschaft aus sechseckigen Plättchen, versucht diese punktetechnisch optimal zu platzieren und belebt diese mit unterschiedlichen Tierart-Scheiben.
Dazu wählen wir aus der Auslage eine der vier Kombinationen aus einem zufälligen Landschaftsplättchen und einer zufälligen Tierart die am Spielanfang vorbereitet werden. Hier versucht man eine Kombination zu wählen, die am besten in die eigene Landschaft passt.
Was bringt Punkte?
Die Plättchen bringen Vorteile um bestehende Gebiete derselben Landschaftart zu vergrößern.
Die Tierart will man je nach Wertungskarte – von jeder Tierart liegt eine Wertungskarte offen aus – auf diesen Landschaften optimal platzieren um bei Spielende möglichst viele Punkte zu machen.
Zuerst wird das Landschaftsplättchen passend an die eigene Landschaft angelegt. Anschließend darf man das Tier auf ein Plättchen in der eigenen Landschaft legen, auf dem das Tier abgebildet ist.
Zuletzt wird die Auslage wieder mit einem neuen Landschaftsplättchen und mit einer aus einem Beutel gezogenen Tierscheibe ergänzt. So geht es reihum weiter bis das Auslage nicht mehr vollständig aufgefüllt werden kann.
Jetzt folgt die Endwertung.
Für jede Tierart erhält man Punkte, je nachdem wie gut man sie passend zur Wertungskarte auf den eigenen Plättchen platziert hat. Manche Tierarten müssen zum Beispiel in einer Reihe gelegt werden, andere müssen in Gruppen platziert werden und wieder andere brauchen zu gleichen Tieren einen bestimmten Abstand. Insgesamt gibt es pro Tier 4 unterschiedliche Wertungskarten im Spiel, von denen man sich am Spielbeginn je eine aussucht.
Auch erhält man Punkte für die größten eigenen Gebiete je Landschaft und zusätzlich noch Extrapunkte, wenn man das größte Gebiet einer Landschaftsart unter den Mitspielern besitzt.
Wer die meisten Siegpunkte hat, gewinnt.
Fazit
Cascadia hat uns überzeugt und wird einen wohlverdienten Platz in unserer Spielesammlung erhalten. Vor allem wer Plättchenlegespiele mit Puzzlemechanismus a la Calico mag, der wird mit Cascadia auch sehr zufrieden sein. Denn Cascadia macht vieles richtig.
Es hat mich überrascht wie sehr das Thema – eine Landschaft zu gestalten und mit Tieren zu besiedeln, trotz des abstrakten Mechanismus bei Cascadia in den Vordergrund tritt. Es macht spaß die schönen Holz-Tiersteine auf den Plättchen zu platzieren und zu überlegen, wie man die Landschaft weiter ausbaut um möglichst viele Punkte zu generieren. So finden wir das Spielmaterial top – die Zeichnungen auf den Karten sind großartig und große, bedruckte Tier-Holzsteinchen hätte ich persönlich nicht erwartet.
Natürlich gibt es ähnliche Spiele, aber hier könnte ich mir vorstellen, dass sich Cascadia bei dem einen oder anderen Spieler als derzeit beliebtestes Spiel dieser Art durchsetzt und die anderen aus dem Spieleregal vertreibt. Die Zeit wird es zeigen.
Spieleranzahl: 1-4 Spieler | Spieldauer: 30+ Minuten | Regeln: 5.5/10 | Komplexität: 6/10 | Alter: 10+
Super
- Tolle Holz-Tierscheiben und schöne Grafik der Karten.
- Ideal auch für 2 Spieler
- Trotz des abstrakten Spielmechanismus passt das Thema sehr gut zum Spiel.
Nicht so cool
- Etwas mehr Abwechslung bei den Wertungskarten je Tierart wäre schön.
- Ähnliche Spielmechaniken gibt es in vielen Spielen - daher leider nichts Neues.
Wertung: Cascadia
83%
Kurzfazit: Cascadia – Im Herzen der Natur begeistert uns durch die einfache Spielmechanik, die tolle Grafik der Karten, den großen Holzsteinen sowie dem meistens spannenden und knappen Wettkampf unter den Spielern. Cascadia erfindet das Rad nicht neu, allerdings setzt es Altbekanntes super um.
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