Biberbande oder Silver Amulett?
Von der Schachtel spricht mich das Kartenspiel Cabo ja nicht wirklich an. Das wird beim Anblick der „kreativen“ Karten zwar etwas besser, aber auch nicht sonderlich. Nichtsdestotrotz hört man von allen Seiten nur Gutes von dem Spiel. Eine Mischung aus Biberbande, Skyjo und eventuell noch Silver Amulett soll es sein. Na ja – diese Spiele mag ich ja eigentlich alle. Also bestellt und gespielt. Nicht nur einmal, sondern immer und immer wieder. Da sieht man wieder einmal, dass das Äußere nicht alles ist – die inneren Schachtelwerte zählen…
Darum geht es in Cabo
Cabo ist ein Kartenspiel ab 8 Jahren für 2-5 Spieler und dauert in etwa 30 Minuten. Ziel im Cabo Spiel ist es, möglichst jede Runde, die wenigsten Punkte zu machen bis ein Spieler nach mehreren Runden mehr als 100 Punkte hat – dann endet das Spiel. Der Spieler, der die wenigsten Gesamtpunkte hat, gewinnt.
Aber zuerst mal zurück zum Anfang.
Jede Runde beginnt jeder Spieler mit 4 verdeckt vor sich ausliegenden Karten. Zwei dieser Karten darf man sich anschauen – die anderen leider nicht. Auf den Karten finden wir Zahlen von 0 bis 13.
Im Laufe der Runde ist es meine Aufgabe, die hohen Zahlen meiner vier Karten auszutauschen und sicherzustellen, möglichst schnell möglichst wenig Punkte zu haben.
Dafür habe ich mehrere Möglichkeiten.
Bin ich am Zug, kann ich entweder die offen ausliegende Karte des Ablagestapels nehmen und eine (oder mehrere gleiche Karten) meiner 4 Karten verdeckt mit dieser austauschen. Die ausgetauschte Karte kommt auf den Ablagestapel.
Oder ich ziehe eine Karte vom verdeckten Nachziehstapel, schaue mir sie an und entscheide, ob ich sie entweder gleich wieder auf den Ablagestapel werfe oder mit einer meiner oder mehreren meiner 4 Karten austausche.
Hier gilt es natürlich stets mitzudenken, um nicht die Werte der bereits ausgetauschten Karten zu vergessen.
Mehrere Karten auf einmal kann ich austauschen, wenn diese alle denselben Kartenwert haben. Ich ziehe zum Beispiel eine 2 und tausche diese mit den drei verdeckt liegenden 9er vor mir aus. Das erlaubt mir im Spiel taktisch zu spielen und absichtlich schlechte Karten auszutauschen, um diese dann auf einmal loszuwerden.
Spezialaktionen
In Cabo gibt es 3 mögliche Aktionen. Bei „Peek“ darf ich mir eine meiner 4 Karten heimlich anschauen und wieder zurücklegen. Bei „Spy“ schaue ich mir eine Karte eines Mitspielers an und lege diese wieder zurück. Und bei „Swap“ kann ich eine meiner 4 Karten verdeckt, mit der eines Mitspielers tauschen. Auch hier gilt es besonders achtsam zu sein und auch die Mitspieler zu beobachten. Ziehen diese nämlich eine Karte und tauschen diese freudig mit einer ihrer Karten aus, kann ich davon ausgehen, dass es sich um eine niedrige Karte handelt, die ich mit einer „Swap“-Aktion gerne zu mir holen würde.
Das Ende
Ist man sich relativ sicher, dass man gute, niedrige Karten vor sich liegen hat und glaubt man auch, dass man die wenigsten Punkte von allen Mitspielern hat, kann man statt einem normalen Zug auch „Cabo“ ausrufen. Damit wird die Runde beendet. Jeder andere Spieler kommt noch einmal zum Zug, dann wird gezählt.
Hat man die wenigsten Punkte aller Mitspieler erzielt, erhält man sogar 0 Punkte. Sind es mehr, bekommt man die Summe der Zahlen auf den Karten als Punkte verrechnet. Hat man „Cabo“ gerufen und ist nicht der Spieler mit den wenigsten Punkten, erhält man zu seinen Punkten noch 5 Strafpunkte dazu.
Richtig fies
Fazit
Wertung: Cabo
88%
Kurzfazit: Cabo erinnert sehr an eine Mischung aus Biberbande und Silver Bullet trifft aber mit dieser Kombination in die goldene Mitte dieser beiden Spiele. Es ist somit kein Kinderspiel, so wie Biberbande, aber auch nicht so komplex wie Silver Bullet. Genau richtig für die Familie.
Spielinformationen
- Verlag: Smiling Monster Games
- Autor: Mandy Henning & Melissa Limes
- Alter: 8+
- Spieler: 2-5
- Dauer: 30
- Komplexität: Familienspiel
- Kategorie: Aufmerksamkeitsspiel