Hitzige Sitzplatzeinteilung unter Wasser
Langsam kommt meine Frau immerhin mehr und mehr auf den Geschmack abstrakter Spiele – bis ich endlich mein Hauptziel erreicht habe:
Die Weltherrschaft an mich zu reis… – nein, wartet. Das war der andere Plan. Ja, genau: Meine Frau zur Schachspielerin erziehen!
Und Aqualin ist ja ein super Schritt dahin und macht mir auch schon ungemein Spaß.
Die Haptik ist toll, das Design ein bisserl fad und wenn man die Spieleschachtel betrachtet, glaubt man nicht, dass dieses Spiel irgendeine Spaß machen oder Spannung erzeugen wird.
Ja, und wieder lernen wir wider einmal: Man soll sich nicht vom Äußeren täuschen lassen. Also, seid nicht so verklemmt und gebt dem Spiel seine Chance.
In Aqualin – die Regeln sind enorm einfach – platzieren wir abwechselnd Steine (tolle Haptik eben!) aus einer gemeinsamen Auslage auf einem Raster. (Ist ein Raster eigentlich eine Grundvorraussetzung für ein abstraktes Spiel?)
Die Steine bilden je eins von sechs Tieren in einer von sechs Farben ab.
Dabei versucht der eine Spieler möglichst gleiche Farben nebeneinander zu legen und der andere Spieler möglichst gleiche Tiere nebeneinander zu reihen.
Bevor man einen der offen ausliegenden Steine nimmt, darf man zuvor noch einen schon am Raster platzierten Stein verschieben. Horizontal oder vertikal – so weit man will (bis man wo anstößt) – bemerkt ihr wieder meinen genialen Plan, meine Frau zu einer Schachspielerin zu erziehen? Jetzt hat sie ja quasi die Zugmöglichkeiten des Turms schon gelernt 😉 !
Mit der Zeit wird der Spielplan natürlich voller und voller und die Steine aus der Auslage weniger und weniger. Und irgendwann, wenn das Raster vollständig gefüllt ist und keine Steine zum Ziehen mehr vorhanden sind, ist es aus.
Gewonnen hat, der wer mehr Punkte hat!
Jetzt fragt ihr euch vermutlich, wie man denn Punkte in Aqualin macht! Und ich verrate es euch – obwohl ich heute schon etwas müde bin.
Der eine Spieler wertet nur die Farben. Er bekommt Punkte je mehr Tiere der gleichen Farbe in Gruppen nebeneinander liegen:
Der andere Spieler wertet die Tiere und bekommt Punkte, je mehr Tiere derselben Sorte in Gruppen nebeneinander liegen.
Liegen also: Anzahl der Tier in der Gruppe (Schwarm) / Punkte: 2/1, 3/3, 4/6, 5/10, 6/15
Klingt einfach – ist es auch. Zu gewinnen fällt halt schwer.
Schach ist übrigens auch nicht schwer!
Spieleranzahl: 2 | Spieldauer: 20 Minuten | Regeln: 3/10 | Komplexität: 6/10 | Alter: ab 10
Pro
- Sehr schnell zu lernen.
- Noch schneller zu spielen.
- Unerwartete Spannungstiefe
- Hoher Wiederspielreiz
Contra
- Die Farben und Illustrationen der Tiere sind etwas zu schwach und in meine Augen zu abstrakt. Für Farbenblinde sind die Farben sicher nicht leicht differenzierbar.
Aqualin
77%
Fazit: Ein unscheinbares Spiel, welches mehr Beachtung verdient hat.
Für Fans abstrakter Spiele ein Muss!
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